Während andere Vereine in der Gartenstadt wegen Mitgliedermangel sich schmerzhaft zurückziehen müssen, erfreuen sich die rund 120 „Hottis“ der Linedancer immer wieder an Zulauf. Zuletzt hatten kleinere Vereine in der Region während der Corona-Pandemie ihre Aktivitäten einstellen müssen, erklärt Christin Zierke, eine der beiden Trainierinnen des Vereins: „Unsere Mitglieder kommen beispielsweise aus Königs Wusterhausen, Schönefeld oder Berlin.“
Zierke erfasste im Gründungsjahr 2004 das Line Dance-Virus. Mit ihrer C-Trainer-Lizenz leitet sie die Mitglieder fachkundig mit Headset im Bürgerhaus an. Was 2004 mit etwa 30 Mitgliedern begann, hat bis heute sechs Mitglieder aus der Gründungszeit aktiv auf Trab gehalten. Die Motivation im Gründungsjahr war hoch: am 4. Mai beschloss die Mitgliederversammlung den Namen „Hot Heels“. Am 17. Juni 2004 gingen die Tänzer mit der Eintragung ins Vereinsregister an den Start und die offizielle „Geburt" des Vereins war damit besiegelt.
Seitdem geht es um die Freude und den Spaß am Tanzen. Außer an den Feiertagen kommen die Line Dancer im ganzen Jahr zusammen. Der Großteil der Mitglieder ist am Tanzunterricht interessiert, Auftritte spielen eine untergeordnete Rolle. Deshalb versteht sich der Verein auch als Sportverein, erklärt der Vereinsvorsitzende Uwe Hillmann. Grundsätzlich geht es beim Line Dance darum, solo in einer großen Gruppe in Linien und Reihen nach einer gemeinsamen Choreografie zu Tanzen. „Die Choreografie auf einen Musiktitel ermöglicht es, dass fremde Line Dancer, egal von welchem Kontinent sie herkommen, gemeinsam tanzen können“, beschreibt Tanztrainerin Zierke die besondere Magie. Traditionell wird zu Countrymusik, New Country und Rock ‘n Roll-Musik getanzt. Aber auch Rock- und Pop-Musik oder aktuelle Chart-Titel geben den Takt für die Mitglieder vor. Bei dieser Bandbreite ist es hilfreich, dass es mit Annette Irrgang eine zweite Trainerin gibt.
„Es ist immer eine große Herausforderung, den Wünschen aller Vereinsmitglieder gerecht zu werden. Aber wir haben eine gute Zusammensetzung und Stimmung im Verein“, beschreibt Zierke das Innenleben der Gemeinschaft. Die Altersspanne der Mitglieder ist von 20 bis 80 Jahren breit gefächert, wobei die meisten Tänzerinnen und Tänzer im Alter von 50 bis 60 sind. Für den nach eigenen Angaben größten Line Dance-Verein Brandenburgs stehen die sozialen Kontakte im Vordergrund. Bei der letzten Vereinsfahrt nach Ruhlsdorf im Jahr 2023 waren rund 80 Mitglieder dabei. Neben diesen Fahrten gibt es ein Sommer- und ein Weihnachtsfest. „Das fördert den Zusammenhalt“, so Zierke.
Wer sich der lebensbejahenden Truppe um Uwe Hillmann, der er seit 2011 vorsteht, anschließen möchte, kann dies in entspannter Atmosphäre immer dienstags von 17 bis 21 Uhr im Bürgerhaus. „Einfach mal kostenfrei mitmachen und ohne Zwang reinschnuppern ist bei uns immer ohne Voranmeldung möglich“, animiert Hillmann Interessierte. Für ihn ist das Bürgerhaus mit seiner großen Fläche im Hauptsaal eine geschätzte Trainingsstätte: „Wir sind der Gemeinde sehr dankbar, dass wir dort zu sehr fairen Konditionen proben können. Die Bedingungen sind mit Parkettfußboden, Klimatisierung, hellem Licht und einer Spiegelwand ideal.“ In den realen Showmodus schaltet der bühnenbegeisterte Teil der Hot Heels traditionell wieder auf dem Oktoberfest. So bringen die Tänzer das Festzeltpublikum am Samstag, den 14. September, um 16:30 Uhr und am Sonntag mit zwei weiteren Auftritten um 14:30 Uhr sowie um 16 Uhr in Stimmung.
Weiter Informationen unter: http://hot-heels-neuenhagen.de/