Miniermotte bekämpfen


Die Miniermotte hat sich innerhalb weniger Jahre stark ausgebreitet und befällt nahezu alle Rosskastanien. In der Gartenstadt Neuenhagen gibt es aktuell 790 Rosskastanien (siehe Karte). Ein besonders betroffener Bereich ist der Platz der Republik. Sichtbar wird der Befall durch einen frühzeitigen Laubfall. Durch den Fraß der Larven verlieren die Bäume bereits im Hochsommer ihr Laub, was sie schwächt und anfälliger für andere Krankheiten macht. Die warmen Temperaturen der vergangenen Jahre haben die Entwicklung der Motten beschleunigt. Doch es gibt Maßnahmen zur Eindämmung der Tiere. Das konsequente Einsammeln und Entsorgen des befallenen Laubs sind entscheidend, um die Überwinterung der Puppen zu verhindern. Die zweite Maßnahme ist die Förderung natürlicher Feinde. So können Meisenkästen helfen, die Population der Miniermotten einzudämmen, da die Motte auf dem Speiseplan der Vögel stehen.

Rosskastanien im Gemeindegebiet


Herbst im Sommer: Im Horstweg ist das Laub schon deutlich zu sehen / Foto: Rioco Wendel

Die Bekämpfung der Kastanienminiermotte ist eine langwierige und komplexe Aufgabe. Es ist wichtig, dass alle Beteiligten – Kommunen, Gartenbesitzer und Bürger – zusammenarbeiten, um die Ausbreitung der Motte einzudämmen und den Erhalt der Kastanien zu sichern. Rotblühende Rosskastanien sind resistenter gegen die Miniermotte. Dies wird ein Ansatzpunkt für zukünftige Neuanpflanzungen für die Gemeindeverwaltung sein. 

Die Miniermotte stammt ursprünglich vom Balkan und wurde in den 1990er Jahren nach Deutschland eingeschleppt. Unter ästhetischen Gesichtspunkten beeinträchtigt die frühzeitige Entlaubung der Kastanien das Stadtbild erheblich. Der Verlust der Kastanien als wichtige Nahrungsquelle für Tiere hat Auswirkungen auf das gesamte Ökosystem. Zudem sind geschwächte Bäume anfälliger für weitere Schädlinge und Krankheiten.

Autor: Rico Wendel, Fachgruppenleiter Öffentliches Grün, Baum- und Naturschutz in der Gemeinde Neuenhagen bei Berlin