Input zum Thema Demenz erhalten


Die kommunalen Behindertenbeauftragten der Region trafen sich am 11. Dezember 2024 zum letzten Mal in diesem Jahr in Strausberg zu einem Austausch. Als Tagungsort wurde das Kompetenzzentrum Demenz ausgewählt, da das Thema Demenz für alle als sehr wichtig empfunden wurde. Es sollte auch immer weiter aus einer Tabuzone in den Mittelpunkt der Gesellschaft rücken, waren sich die anwesenden Behindertenbeauftragen Janett Ohm (Landkreis MOL), Josefine Nulle (Schöneiche), Heike Agsten (Petershagen-Eggersdorf), Ralf Marquardt (Altlandsberg) und Kerstin Wendt (Strausberg) und Frank Richter (Neuenhagen) einig.

Die Gastgeberinnen Anke Rother und Sindy Diermann berichteten zunächst über ihre Arbeit im Kompetenzzentrum und in der Eins-zu-eins-Betreuung bei den Erkrankten. Außerdem werden dort umfangreiche Informationen für Angehörige angeboten. In Strausberg führen die Mitarbeiter – einmalig in Berlin und Brandenburg –, die Gruppentherapie MAKS® durch, die sie den Behindertenbeauftragten erläuterten.

MAKS® ist eine aus vier Modulen bestehende, psychosoziale Gruppenintervention für Menschen mit leichter kognitiver Beeinträchtigung oder leichter bis mittelschwerer Demenz. Die vier Komponenten, bestehend aus motorischer (M), alltagspraktischer (A) und kognitiver (K) Förderung sowie einem sozial-kommunikativen (S) Beginn der Anwendungseinheit, werden in fester Reihenfolge in einer Gruppe von etwa 10 bis 12 Personen durchgeführt.

Anschließend konnten sich die Beauftragten den Demenzparcours anschauen und testen. Dieser Parcours ist einmalig in Märkisch-Oderland und demonstriert eindrucksvoll, mit welchen Problemen an Demenz erkrankte Menschen konfrontiert werden. Er führt durch einen gewöhnlichen Tag: Vom Anziehen, Frühstücken, Einkaufen, Kochen und Backen bis hin zum Abendessen. Was so einfach klingt, wird zu einer komplizierten Herausforderung. Menschen, die nicht an Demenz erkrankt sind, können durch eigenes Ausprobieren nachempfinden, wie Symptome einer Demenz Alltagssituationen erschweren und welche Herausforderungen auftreten können. Sie verstehen auf einmal, dass sie von ihnen zu viel verlangen und fordern. Das Team um Rother und Diermann bietet auch Schulungen mit einem mobilen Demenzparcours an.

Am Ende der Veranstaltung kamen alle Beteiligten übereinstimmend zu dem Schluss, dass sich das Treffen für beide Seiten gelohnt hat. Man konnte sich über spannende Themen austauschen und Kontakte knüpfen. Es war sicherlich auch nicht der letzte Besuch in Strausberg.

 

Kontakt:

Kompetenzzentrum Demenz 

Prötzeler Chaussee 8b, 15344 Strausberg

www.alltagsbetreuungundbegleitung.de

Tel.: +49 173 2314160

 

Herausforderndes Thema besprochen:  Janett Ohm, Anke Rother, Sindy Diermann, Frank Richter, Josefine Nulle, Heike Agsten, Ralf Marquardt und Kerstin Wendt (v.l.n.r.)

Autor und Foto: Frank Richter, Beauftragter für Menschen mit Behinderungen in der Gemeinde Neuenhagen bei Berlin

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