Leuchtturm in Brandenburg


Der Neuenhagener Seniorenbeirat beging am 7. Februar 2024 ein großartiges Jubiläum. Auf den Tag genau vor 30 Jahren, am 7. Februar 1994, trafen sich in der Veranda des Bürgerhauses Vertreter des BRH, des Caritasverbandes, der Volkssolidarität, des demokratischen Frauenbundes Deutschland (DFD), der katholischen Pfarrgemeinde, des Blinden- und Sehbehindertenverbandes, des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und des Altenpflegeheimes Hauptstraße. Auf der Tagesordnung dieser Beratung stand die Bildung eines Seniorenbeirates für Neuenhagen. Diese Beratung gilt als Geburtsstunde des Neuenhagener Seniorenbeirates. Seitdem waren und sind alle Neuenhagener Seniorenvereine und -intitutionen im Seniorenbeirat vertreten.

Der Beirat bringt sich seit seiner Gründung für die Belange und Interessen der älteren Generation ein. Das Thema „Wohnen im Alter“ war und ist immer ein wichtiges Anliegen. Die „Seniorenuni“, wie sie liebevoll genannt wird, ist das Ergebnis der Arbeit des Seniorenbeirates. Auch das Buchprojekt „Lebenszeit“, in dem inzwischen in 17 Auflagen Neuenhagener „Zeitzeugen“ über ihre Erinnerungen berichten, ist ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit des Beirates. Große Aufmerksamkeit bekommt alljährlich die Organisation und Durchführung der Brandenburgischen Seniorenwoche in der Gemeinde. Zweimal im Jahr treffen sich Vertreter des Beirates mit dem Bürgermeister im Rathaus, um über die aktuellen Probleme der Seniorenarbeit zu reden und gemeinsam nach Lösungen zu suchen.

Die Vorsitzende des Seniorenbeirates, Edda Mayer, berichtete in einer Feierstunde im Rathaus über die aktuellen Aufgaben und Aktivitäten des Beirates und über die Zusammenarbeit mit Partnern. Hier hob sie insbesondere die langjährige Zusammenarbeit mit den Senioren der polnischen Partnerstadt Świebodzin hervor. Im Mai 1998 unterzeichneten die Vorstände der Seniorenvertretungen beider Gemeinden eine Vereinbarung über das partnerschaftliche Zusammenwirken bei der Seniorenarbeit. Die regen und freundschaftlichen Kontakte mit zahlreichen Begegnungen der Seniorinnen und Senioren beider Gemeinden prägen seitdem diese Zusammenarbeit. Weiterhin informierte sie über einen Generationenwandel im Beirat und warb für eine Mitarbeit.

Bürgermeister Ansgar Scharnke berichtete ausführlich über die Historie und würdigte in seiner Festrede die Arbeit des Neuenhagener Seniorenbeirates. Er schloss mit den Worten: „Wir, die Gemeinde Neuenhagen bei Berlin, können stolz sein auf unseren Seniorenbeirat, stolz auf die vielen Aktivitäten des Beirates für die älteren Menschen unserer Gemeinde, stolz darauf, dass und wie sich der Beirat immer für die Verbesserung der Lebenssituation der Menschen dieser Altersgruppe eingesetzt hat und auch stolz darauf, dass der Seniorenbeirat nach 30 Jahren immer noch so aktiv ist.“

Aufruf im Neuenhagener Echo: Der Ausschnitt aus der Heimatzeitung belegt die Anfänge der sehr erfolgreichen Institution (Foto: Copyright Märkisches Medienhaus)


Der Vorsitzende des Landesseniorenrates, Wolfgang Puschmann, unterstrich die Unterstützung der Arbeit des Seniorenbeirates durch die Gemeinde Neuenhagen. Er sprach von einem Leuchtturm, den das Neuenhagener Haus der Senioren und der Seniorenbeirat im Land Brandenburg darstellen. Er betonte, wie wichtig es ist, dass die Interessen der Seniorinnen und Senioren im Land Brandenburg immer wieder in den Fokus gerückt werden.

Die Vorsitzende des Kreisseniorenbeirates, Herta thor Straten, führte aus, dass der Neuenhagener Seniorenbeirat mit seinen Aktivitäten beispielgebend für andere Seniorenvertretungen im Landkreis Märkisch-Oderland ist und betonte ebenfalls die gute Unterstützung des Beirates durch die Gemeinde.

Eingeladen waren natürlich auch die Senioren der polnischen Partnergemeinde Świebodzin. Beata Czechowska vom Świebodziner Kulturhaus, in welchem dort die Seniorenvertretung ihr Domizil hat, berichtete eindrucksvoll über die langjährige Zusammenarbeit mit unzähligen Begegnungen in Świebodzin und Neuenhagen. Dorota Raffaelli-Mauder, die seit 2006 bei fast allen Seniorenbegegnungen als Dolmetscherin für die Neuenhagener Seniorinnen und Senioren dabei ist, betonte wie gut die Zusammenarbeit mit der polnischen Seite funktioniert, wie familiär inzwischen die Kontakte geworden sind.

Im Anschluss an dem offiziellen Teil gab es ein unterhaltsames Kulturprogramm, das von Julia Schwebke und Alexander Klein gestaltet wurde. Mit Chansons, Liedern von G. Kreisler und Liedern aus den 1930er Jahren boten sie den Anwesenden ein humorvolles, manchmal auch nachdenkliches Programm.


Autor und Foto: Gunter Kirst, Fachbereichsleiter Bürgerdienste und Einrichtungen, Gemeinde Neuenhagen bei Berlin