Foodsharer bekommen Preis des Neuenhagener Echos


Neuenhagen Preis Neuenhagener Echo
Kai Epperlein

Die Reihe der Prominenten, die der stellvertretende Gemeindevertretervorsitzende Kai Epperlein zum 3. Sommerfest auf dem Hof der Arche-Neuenhagen begrüßte, war lang. Unter den Gekommenen waren die Bundestagsabgeordnete Simona Koß, der Landtagsabgeordnete Jörg Vogelsänger, die Ehrenbürger der Gemeinde Artur Boehlke, Klaus Ahrens und Jürgen Henze sowie Träger von Ehrennadeln und natürlich die Bürgermeister von Nachbarkommunen. Den Landrat vertrat die 1. Beigeordnete des Landkreises Märkisch-Oderland, Christiane Fälker, und auch der Chefredakteur der Märkischen Oderzeitung, Claus Liesegang, waren der Einladung des Bürgermeisters Ansgar Scharnke und der Gemeindevertretungsvorsitzenden, Dr. Ilka Goetz, gefolgt. Es ging an diesem Sommerabend um mehr als ums Feiern und den Austausch über die Zukunft der Gemeinde. Traditionell nutzte Scharnke die Gelegenheit, besonders verdienstvolle Neuenhagener zu ehren.

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Leo Schramm und Clara Diehr

Das waren in Vertretung der 28 Schülersprecher der Grundschule Am Schwanenteich Clara Diehr und Leo Schramm. Sie hatten für ihre Mitschülerinnen und Mitschüler die Stimme erhoben, denen es um einen attraktiveren Schulhof ging. Erste Maßnahmen dazu – wie ein Basketballkorb und eine Uhr auf dem Schulhof – konnten bereits umgesetzt werden, berichtete Scharnke. Weitere Veränderungen im Sinne der Schülerinnen und Schüler seien in Planung und Arbeit. 

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Ralf Lauckner und Ansgar Scharnke (v.l.)

Vollkommen überrascht von der ihm zuteilwerdenden Ehrung war der Gastgeber des Sommerfestes auf dem Hof der Arche, Ralf Lauckner. „Er denkt mit, ist uneigennützig zur Stelle, auch, wenn er dadurch mehr leisten muss“, hieß es in der Laudatio. Als Beispiel nannte er den Einsatz von Lauckner, als die Gemeinde in diesem Jahr bei einer Hörerabstimmung eines Radiosenders ein Konzert gewonnen hatte. In nur wenigen Tagen wurde alles organisiert, so dass 1.000 Besucher Mitte März ein kostenloses Konzert genießen konnten. „Ich bin nicht allein“, hielt Ralf Lauckner bei der Übernahme der Ehrung dagegen. „Ohne meine Mitarbeiter wäre das alles nicht möglich!“

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Joachim Zucker und Ansgar Scharnke

Den dritten Geehrten an diesem Nachmittag kennt man im Ort: Uhrmachermeister Joachim Zucker. Er führte sein Geschäft in der Hauptstraße durch alle Zeiten. Im Sozialismus war eine solche Werkstatt durchaus keine Selbstverständlichkeit. Mit dem Schwerpunkt auf Dienstleistungen gelang es Zucker, sogar den damaligen Ministerrat der DDR zu überzeugen und später sein Geschäft auch nach der Wende weiter zu erhalten, obwohl er noch vor der Währungsreform alles auf Kredit einkaufen musste, um am Markt zu bleiben.  Da er noch keinen Nachfolger gefunden hat, ist er nicht in den Ruhestand gegangen und macht weiter.

Der mit 500 Euro dotierte Preis des Neuenhagener Echos 2023, verliehen Claus Liesegang, Chefredakteur der Märkischen Oderzeitung, ging in diesem Jahr an die Ehrenamtlichen Helfer der Foodsharing-Gruppe Neuenhagen/Hoppegarten. Die rund 260 Lebensmittelretter, davon 104 in Neuenhagen, sind im Jahr auf rund 2.000 Rettungseinsätzen für Lebensmittel im Einsatz. Sie sind bei 21 Unternehmen, die noch verwendungsfähige Lebensmittel abgeben, anstatt sie wegzuwerfen, unterwegs und konnten bis November vergangenen Jahres rund 100.000 Kilogramm Lebensmittel retten. Die Gemeindevertreter bekannten sich klar zu dieser Gruppe und so ist Neuenhagen seit Januar 2023 Brandenburgs erste offizielle foodsharing-Stadt.

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Freude über das Preisgeld: Ein Teil der aktiven Lebensmittelretter mit MOZ-Chefredakteur Claus Liesegang (2. v. l.)


Text: Irina Vogt/Fotos: Edgar Nemschok