Kreativer Umgang mit Barrieren


Hohe Akzeptanz für das Fest auf dem Platz der Republik. Mehr als 630 Teilnehmende – gemessen an den verteilten Armbändern – haben das kostenfreie Event am 15. Juni besucht. Durch den Regen mit knapp 30 Minuten Verspätung gestartet, kamen die meisten Besucher am Nachmittag bei herrlichem Sonnenschein. Das gemeinsame Interesse am Sport trat dabei in den Vorder-, die Unterschiede in den Hintergrund. Insgesamt 21 teilnehmende Partner aus den Bereichen Sport, Kultur und Soziales haben inklusive Sportangebote für unterschiedliche Sport(Fun)arten angeboten. Dabei war es allen Besucher und Besucherinnen freigestellt, auf welchem Niveau sie sportlich aktiv sein möchten. Die Motivation zur sportlichen Betätigung war dabei genauso vielfältig, wie die Menschen, die Sport treiben – das gilt in gleichem Maße für Menschen mit und ohne Behinderung. Formate wie das Inklusive Sport-Fun-Fest nehmen Rücksicht auf die Stärken und Schwächen der einzelnen Teilnehmenden und stärken das Gemeinschaftsgefühl. Ein Gewinn für alle.


Auf der Bühne sorgen die Tanzschule Ta.u.Be, die Tanzgruppe von Rot-Weiß-Neuenhagen e.V. und die Jugendvertretung von Rot-Weiß-Neuenhagen e.V. für Bewegung. Es gab eine Hot Dog-Bar, an der Jugendlichen freiwillig und engagiert mitarbeiteten. Darüber hinaus war auch die ASP-Begleitung mit ihrem Foodwagen vor Ort, um Pommes zu verteilen. Ebenso wie die Food-Sharing-Initiative, die fleißig gerettetes Obst und Gemüse in allen Varianten zur Verfügung stellte. Zum Ende vor der Tombola mit fünf Preisen verzauberte Solea, eine junge Neuenhagener Künstlerin, das Publikum und sorgte für einen runden Abschluss. Neuenhagen, hat an diesem Tag ein wichtiges Signal für Offenheit und Toleranz in der Gemeinde gesetzt.


Das Sportfest wurde im Rahmen eines Projekts mit Kindern und Jugendlichen mit und ohne Behinderung von einer Arbeitsgruppe bestehend aus zehn Kindern- und Jugendlichen mit und ohne Behinderung, der Verwaltung, den Sozialarbeitern der Gemeinde und dem Behindertenbeauftragten der Gemeinde geplant und umgesetzt. Dabei lag der Focus darauf, gleichberechtigt und selbstbestimmt allen jungen Menschen mit und ohne Behinderung die Teilhabe an inklusiven Angeboten der Kinder- und Jugendarbeit zu ermöglichen. Darüber hinaus macht sich das Projekt dafür stark, die Vorurteile gegenüber Menschen mit Behinderung abzubauen und Wissen über verschiedene Formen von Behinderung zu vermitteln und den Abbau von vorhandenen Barrieren zu fördern. Es wurden Postkarten verteilt, wo die Besucher Wünsche und Anregungen für mehr Inklusion/Barrierefreiheit in Neuenhagen an Politik und Verwaltung richten konnten. Diese Anregungen werden vom Behindertenbeauftragen Frank Richter und dem Kinder- und Jugendbeirat (KiJuB) ausgewertet und fließen in ihre Arbeit ein.


Möglich wurde das Fest durch Fördermittel der Gemeinde und des Landesministerium für Bildung, Jugend und Sport, die zum Teil für das Fest aufgewendet wurden. Die finanzielle Unterstützung entsprechend der Richtlinie zur Förderung der inklusiven Kinder- und Jugendarbeit im Land Brandenburg machte das Fest in dieser Form erst möglich.


Der Kinder- und Jugendbeirat freut sich über Feedback aller Teilnehmer 

Autorin: Daniela Brandt, Jugendsozialarbeit/Kinder- und Jugendbeteiligung, Fachbereich Bürgerdienste und Einrichtungen in der Gemeinde Neuenhagen bei Berlin 

Fotos: Daniela Brandt/Frank Richter/Privat