Mittlerweile haben sich mehr als 150 Neuenhagener für eine Bienenweide vor ihren Grundstücken registrieren lassen. Das Projekt läuft mittlerweile seit 10 Jahren. Die als Blumenwiese genutzten Flächen im öffentlichen Straßenraum sollen fachgerecht bewirtschaftet und nicht dem Wildwuchs überlassen werden. Deshalb sind in den Monaten Mai und Juni Rathausmitarbeiter und Experten der Ortsgruppe des NABU in der Gartenstadt unterwegs, um den Zustand stichprobenartig zu erfassen und gegebenenfalls Tipps für die Bepflanzung zu geben. Die freiwillige Unterstützung der Neuenhagener für die Bienen macht Sinn. Eine Zählung aus dem Jahr 2022 hat mehr als 200 Wildbienenarten nachgewiesen. Alle Informationen rund um die Bienenweide vor dem eigenen Gartenzaun gibt es auf der Gemeindehomepage.
Die engagierten Neuenhagener haben mit der Gemeinde eine Nutzungsvereinbarung abgeschlossen. Dort wird u.a. auf die Pflichten des Grundstückseigentümers zur Straßenreinigung und zum Winterdienst hingewiesen. Denn die Satzung über die Straßenreinigung, den Winterdienst und die Straßenbaumlaubentsorgung bleibt von dieser Vereinbarung unberührt. Ebenfalls ist dort das Mähen der Pflanzfläche durch den Bienenweideninhaber bzw. -betreiber geregelt. Nutzungsberechtigte sollen dies zwei Mal im Jahr selbst übernehmen. Laub ist auch im Bereich der Blühwiesen in Säcken oder Haufen zu sammeln. Die Laubentsorgung organisiert weiterhin die Gemeinde Neuenhagen bei Berlin.
Insbesondere das Mähen im Herbst macht Sinn, auch wenn einige Pflanzen das Habitat zur Überwinterung für einige Insekten ist. Da Bienenweiden im öffentlichen Straßenraum angelegt sind, sollte die öffentliche Wahrnehmung berücksichtigt werden. Solche „wilden Flächen“ wirken gerade in der Herbst- und Winterzeit auf viele Passanten als ungepflegt. Die Gemeinde behält sich deshalb vor, unansehnliche und nicht gemähte Bienenweiden zu kürzen, wie es auch bei den gemeindeeigenen Blühflächen zwei Mal im Jahr praktiziert wird.