Entdeckung des Segelfalters und Tipps für trockene Zeiten


Einen passenderen Namen für die Aktion auf dem Areal des Internationalen Bundes (IB) in der Neuenhagener Ziegelstraße könnte es um diese Jahreszeit nicht geben: „Grüne Messe!“ Da ist alles drin, da wird man nicht müde zu schauen, zu fragen und zu erklären. Denn nicht nur die fleißigen Gärtner aus der Berufsschule, sondern auch die Gartenstädter selbst warten mit Bastelarbeiten, aber vor allem mit Pflanzen, Ablegern, Sämlingen auf und geben alle Erfahrungen sowie Tipps gleich gratis mit dazu.

Nachdem der Bauhof tags zuvor beim Aufbau geholfen hatte, nachdem Ralf Lauckner als IB-Gastgeber und Bürgermeister Ansgar Scharnke die mehr als 1.300 Gäste am 4. Mai 2024 begrüßt hatten, ging es los. Allerdings kam man nicht schnell voran, zu viel gab es zu schauen und auch zu naschen. Auszubildende, Kita- und Schulkinder nutzten die Gelegenheit mit Waffeln, grünen Kräuter-Smoothies, frischem Kuchen oder Bastelarbeiten zu locken, um sich praktischerweise zugleich die Klassenkassen aufzufüllen. 

Natürlich waren die Vertreter des Naturschutzbundes dabei. Nicht nur mit Flyern oder Merkzetteln, sondern mit handwerklich fundierten Tipps, wie man mehr für Bienen und Insekten tun kann. Dr. Hartmut Kretschmer, Chef der Ortgruppe des Nabu-Neuenhagen, hatte noch eine Entdeckung in petto. Denn erst am Vortag hatte er im benachbarten Gebiet den in der Region noch unbekannten Segelfalter gesichtet. Natürlich machten sich dann auf seine Einladung hin Dutzende Messegäste auf den Weg, um selbst nachzuschauen, wo der handgroße Schmetterling fliegt. Wer ihn bei sich im Garten entdeckt, dem empfahl Kretschmer, das auch auf der Nabu-Internetseite zu vermelden. 

Es wird immer trockener hierzulande. Aber die Gartenstadt will ihrem Beinamen weiterhin alle Ehre machen. An ihrem Stand gab es eine kleine Broschüre mit Tipps für große und kleine Pflanzen, die dem Klimawandel optimal angepasst sind. „Wir haben uns dafür bundesweit schlau gemacht“, erklärte der Bürgermeister dazu. 30 Gehölze, Stauden und Blühpflanzen seien darin verzeichnet, mit Standortbedingungen, Blühzeiten und Fotos. Diese würden sich trotz Hitze und Trockenheit in Neuenhagen – und natürlich auch in den Nachbargemeinden wohlfühlen, wachsen und gedeihen, wie er sagte.

Derweil hatte Norbert Möller am Nabu-Stand auf andere Art und Weise zu tun. Er bohrte Löcher in Tonziegel – bequeme Unterkünfte für Wildbienen und viele andere Insekten im Garten. Und natürlich gab es das passende Fachwissen gleich noch dazu. Die rund 20 Auszubildenden des IB der ersten bis dritten Lehrjahre hatten schon fleißig „vorgearbeitet“. Sie verkauften Gemüse- und Zierpflanzen, gleich aus ihren Gewächshäusern. Darauf waren die Besucher aus langjähriger Erfahrung schon eingerichtet, denn sie waren mit großen Körben und Bollerwagen zwischen den Ständen unterwegs.


Text: Irina Vogt/Fotos: Edgar Nemschok