Die Gemeindeverwaltung hat sich zum Ziel gesetzt, mit Blick auf die Wahlen am 9. Juni 2024, auch die Jüngsten in der Gemeinde mit dem Thema in Kontakt zu bringen. In den vergangenen Wochen besuchte Frau Jensch als Wahlleiterin deshalb die Grundschule am Schwanenteich, begrüßte mit dem Mitarbeiter Öffentlichkeitsarbeit die Goethe-Grundschule und die Hans-Fallada-Grundschule im Rathaus.
Das Konzept von „Rathaus macht Schule“ ist einfach erklärt. Schülerinnen und Schüler der Gemeinde Neuenhagen sollten parteipolitisch wertfrei erfahren, was Wahlen sind. Also konkret: wer wird wann und wie gewählt. Dabei sollten für die vierten Klassen grundlegende Fragen im Mittelpunkt stehen. Zum Beispiel, wie viel Wahlberechtigte es in Neuenhagen gibt, wo die Wahllokale zu finden sind, wie ein solches Wahllokal aussieht und wie eigentlich ein Stimmzettel aufgebaut ist. Die vierten Klassen konnten dabei berichten welche Parallelen es zur Wahl des Klassensprechers gibt und welche Unterschiede bestehen. Unterstützung erhielt die Wahlleiterin der Gemeinde von der Video-AG der Goethe-Grundschule die einen Tag im Wahllokal nachgestellt haben.
Bei den sechsten Klassen der Gemeinde ging es dann schon vertieft um den Vergleich zwischen der Wahl zur Gemeindevertretung und der des Europäischen Parlament. Besonders spannend war es, die unterschiedlichen Dimensionen herauszuarbeiten. Aber auch den Wirkungskreis der einzelnen Wahlen zu bestimmen, also im Endeffekt die Frage zu beantworten, wer ist wofür zuständig.
Die Klassen, die im Rathaus begrüßt wurden, hatten dann noch einen Besuch im Rathaus und auf dem Wasserturm auf dem Programm. Dabei wurde den jungen Neuenhagenern die Ortsgeschichte nähergebracht und die Schüler konnten im Ratssaal sich als Gemeindevertreter an den Mikrofonen ausprobieren. Darüber hinaus gab es für die Klassen drei Bücher über die Kommunalwahlen und Europawahlen, die von der Landeszentrale für politische Bildung bereitgestellt wurden.
Ausgangspunkt dieses Antritts war der Wunsch der Wahlleiterin, schon die Jüngsten die Relevanz von Wahlen näher zu bringen. Natürlich ist nach einer Stunde nicht jede interessante und kluge Frage der Schüler und Schülerinnen beantwortet. Jedoch sollte von allen Teilnehmern verstanden worden sein: Wählen gehen können ist ein besonderes Recht, dass es, wenn man alt genug ist, wahrzunehmen gilt.
„Kinder und Erwachsene sollen im besten Fall wissen, welche Wirkung ihre jeweilige Wahl hat“, erklärt Wahlleiterin Jensch ihre Idee. Demnach sollte den Kindern vermittelt werden, dass Wahl nicht gleich Wahl ist. Es sollte erkannt werden, welche Unterschiede es zwischen den verschiedenen Zuständigkeiten gibt. Das nicht das Land über Spielplätze in der Gemeinde entscheidet und die Gemeindevertretung nicht für den Bau von Bahnschienen zuständig ist, sollte den Grundschülern nun bewusst geworden sein. „In diesem Jahr haben sieben vierte Klassen und sieben sechste Klassen mit insgesamt rund 350 Schülern an unserem Versuchsprojekt teilgenommen. Wir hoffen, dass dieses Projekt in den nächsten Jahren weitergeführt werden kann“, resümiert Wahlleiterin Jensch.