Während des ersten Weltkrieges ändert sich die Nutzung der Gebäude. Anstelle der Pflegeanstalt fungiert das Sanatorium nun als „Vereinslazarett III. A.K. Sanatorium Hoppegarten“. Diese Lazarette finanzierten sich durch Vereine, Orden oder einzelne Personen aus deren eigenen Mitteln. Die Bezeichnung „III. A.K.“ stand für III. Armee-Korps, das in Berlin sein Hauptquartier hatte und die Ortsbezeichnung „Sanatorium Hoppegarten“ wies auf den Standort hin. Wie schon bei der Tatsache, dass man mit „Gartenstadt Hoppegarten“ eine falsche Ortsangabe geschaffen hatte, setzte man diese hier in der Bezeichnung fort. Das Objekt befand sich in Neuenhagen und nicht Hoppegarten. Die Nutzung des Ortsnamens geschah vermutlich in Anspielung zur Rennbahn oder dem naheliegenden Bahnhof.
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Nach Ende des ersten Weltkrieges wurde das Objekt wieder als Sanatorium genutzt. In einer Annonce von 1919 heißt es „Angenehmer Sommeraufenthalt bei vorzüglicher Verpflegung für Erholungsbedürftige. Nervenkranke ausgeschlossen“. Auch werden dort immer wieder kranke Neuenhagener Bürger stationär behandelt. Bereits ein Jahr später wird das Gelände an die Deutsche Reichsbahn verkauft. Die ehemaligen Räume der Patienten werden zu Wohnungen umgebaut. Hierzu wurden einzelne Räume zusammengefasst und mittels Trennwände zu Wohnräumen umgewandelt.
Russische Kommandantur, Seniorenheim, GST
Während des Krieges fallen die beiden Wohnhäuser, die sich einst am heutigen Standort der Hans-Fallada-Schule befanden, Brandbomben zum Opfer. So weit wie bisher bekannt wurden diese von den im Sanatorium angestellten Ärzten genutzt. Nach Kriegsende, während der Besetzung der Gartenstadt durch die Rote Armee, befand sich in der Langenbeckstraße 24 eine russische Kommandantur. Zeitzeugen berichten, das die ehemaligen Gebäude des Sanatoriums ebenfalls durch die Rote Armee besetzt waren. Unter ihnen befanden sich eine größere Anzahl von Invaliden, Akademiker, Ärzte und Offizieren. Auch wird das Gelände als Lagerplatz genutzt. Kleine Boote, etwa drei bis fünf Meter lang, lagern während der Besetzung dort. Mit der Freigabe der Gartenstadt zieht ein Teil der Roten Armee weiter nach Hoppegarten und ist dort einige Zeit untergebracht.
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Den Krieg hatten die Gebäude weitestgehend unbeschadet überstanden. Wie aus alten Unterlagen zu ersehen ist beklagte man damals den verwahrlosten Zustand der Objekte und den schlechten Zustand der Dächer der Häuser B und C. 1948 befindet sich in Haus B kurzzeitig das Kreisaltersheim. Im selben Jahr bezieht im Haus A die „Zentralschule für Arbeit und Soziales“ Quartier. Durch einen Tausch mit der in Halle ansässigen Gesellschaft für Sport und Technik (GST) kommt diese dann im April 1955 nach Neuenhagen. Als erste Baumaßnahme entsteht an der linken Seite zur katholischen Kirche ein neues Verwaltungsgebäude mit Kesselhaus, das 1957 fertiggestellt wird. Zwei Jahre später kommen Werkstattgebäude und Garagen dazu. In Jahr 1977 entsteht das markante Dienstgebäude an der Langenbeckstraße Ecke Virchowstraße. Mit dem Zusammenschluss beider deutschen Staaten folgt 1990 die Auflösung der GST.
In den weiteren Jahren werden die vorhandenen Gebäude, zum Teil umgebaut und verschieden genutzt. So erfolgten zwischen 1991 und 2002 diverse Umbauten zur Nutzung der ehemaligen Anlage als „Seniorenzentrum Neuenhagen/Hoppegarten, Wohn-, Alten- und Pflegeheim“. Im Dezember 1993 findet die Eröffnung statt. Im Jahr 1994, nach dem Umbau des ehemaligen Garagenkomplexes, die Grundmauern ließ man stehen, erfolgte die Einweihung der Grundschule Hans Fallada.
Objekt lange in Ärtzehand
Am Ende der Geschichte noch einige Anmerkungen zu den Inhabern des Gebäudeensembles. Dr. Paul Leubuscher, der Mitbegründer und lange Jahre Leiter des Sanatoriums war, ließ sich 1912 in der Dahlwitzer Straße das heute noch erhaltene und vis-à-vis vom Gymnasium stehende schöne Wohnhaus errichten.
1905 als Assistenzarzt im Sanatorium der Landes-Versicherungsanstalt Berlin in Beelitz („Arbeiter-Lungenheilstätten“ Beelitz) ist er später in derselben Anstellung an der Berliner Städtischen Anstalt für Epileptische in Wuhlgarten, dem heutigen Wilhelm-Griesinger-Krankenhaus. 1913 bis 1916 als Gemeindevertreter in Neuenhagen tätig, verstirbt er in der Gartenstadt im Jahr 1918. Dr. Engelbert Auer ist wie Leubuscher im Jahr 1906 ebenfalls als Assistenzarzt in Wuhlgarten. Über den weiteren Werdegang ist leider nichts bekannt. Ebenfalls wenig lasst sich zu Dr. Aloys Wagner recherchieren. Bekannt ist, dass er 1918 in Berlin nahe dem Wittenbergplatz als Spezialarzt für Nerven- und Gemütskranke eine Praxis eröffnete. Dr. Bruno Koritkowski, dessen Vater in Berlin als Besitzer einer Privater Irrenanstalt (so die damalige offizielle Bezeichnung) tätig war, ist später als leitender Arzt der Privatirrenanstalt in Bergstücken-Neubabelsberg (zuvor in Groß-Lichterfelde) beruflich aktiv. Im Jahr 1968 verstirbt er in Berlin.