Siek-Archiv an Gemeinde übergeben


Ein denkwürdiger Tag für viele geschichtsbegeisterte Neuenhagener. Der langjährige Ortschronist der Gartenstadt, Dr. Erich Siek, hat sein gesamtes Privatarchiv kostenlos an die Gemeinde übergeben. „Mir ist es wichtig, dass diese Sammlung über Neuenhagen für die Nachwelt erhalten bleibt und auch weiter ausgewertet wird“, erklärte der 94-jährige bei der Übergabe Anfang August. Das Siek-Archiv geht nun in das Archiv der Gemeinde über und steht dem aktuellen Ortschronisten, Kai Hildebrandt, für Recherchen zur Verfügung. 

Abschied von einem Lebenswerk: Die Gemeindeverwaltung nimmt den historischen Schatz von Dr. Erich Siek dankbar entgegen 

Die umfangreiche Sammlung an Dokumenten zur Geschichte und Entwicklung Neuenhagens füllte ganze vier Umzugskartons. Allein eine Kiste wurde mit ganz besonderen Dokumenten der Zeitgeschichte bestückt, die in Teilen wohl einmalig sind. Dazu zählt etwa ein Original einer Amtlichen Bekanntmachung der Gemeinde Neuenhagen aus dem Jahr 1946. In der Rubrik Verkehr ging es um die Verhältnisse auf der Ostbahnstrecke bis Strausberg. Dort wird beschrieben, wie der Mangel an Zügen und Personenwagen nach dem Krieg, zu teils lebensgefährlichen Fahrten für die Passagiere führte: „Hunderte von Menschen stehen auf den Trittbrettern, auf Puffern, im Bremserhäuschen, klammern sich an schlecht schließende Türen oder sitzen gar auf den Wagendächern.“ Derartige Schilderungen lassen Berufspendler der heutigen Zeit vielleicht etwas entspannter werden. 







Wahrscheinlich einmaliger Schatz: Der Dotti-Stammbaum des Ortschronisten a.D.