Bauprojekte verändern unseren Ort


Liebe Neuenhagener,

unser Heimatort verändert sich fortwährend. Das betrifft die unterschiedlichsten Bereiche und das ist auch gut so. Wir brauchen diese Veränderungen um voranzukommen. Unser aller direktes Lebensumfeld ist vielen Wandlungen unterlegen. Dies zeigen nicht zuletzt die Geschichten der Glockenturmzwiebel in unserer Heimatzeitung.

Das Erscheinungsbild von Neuenhagen ist im Wandel. Denken Sie nur an die vielen Veränderungen in Ihrer eigenen Nachbarschaft, wo vielleicht neue Häuser entstehen. Das Ortsbild ist in einem ständigen Veränderungsprozess als bunte Mischung vieler individueller Entscheidungen, Lebensentwürfe und Geschmäcker.

In unserer Gemeinde geht es mit vielen Großprojekten voran. So wurde Anfang Juli das Richtfest auf der Baustelle der Grundschule am Gruscheweg gefeiert. Mit fast 40 Millionen Euro Baukosten ist dieses Bauprojekt die größte Investition in der Geschichte unserer Gemeinde. Die Dimensionen sind beeindruckend: Auf dem Campus einstehen eine Grundschule, ein Hort, eine Dreifeldsporthalle und ein Sportplatz. Insgesamt 504 Schulplätze wird es in Schule und Hort geben. Die Mensa macht pro Durchgang bis zu 180 Schüler satt. Für den Rohbau wurden 6.600 m³ Beton, 1.200 Tonnen Bewehrungsstahl verbaut und 12.800 m³ Oberboden bewegt. Im ersten und zweiten Obergeschoss werden 18 Klassenräume, zwei NaWi-Räume, ein Musikraum, ein Kunstraum sowie Aufenthaltsbereiche in großzügigen Fluren entstehen. Der eingeschossige Hort wird 14 Betreuungsräume und die Verwaltung beherbergen.

Ein weiteres wichtiges Projekt für viele Neuenhagener ist der Bau eines neuen Vereinsheims am Jahnsportplatz. Hier haben wir kürzlich die Baugenehmigung erhalten. Der Baustart kann nun im Herbst erfolgen.

Beim Jugendhaus in der Ziegelstraße kommen wir ebenfalls sehr gut voran. Das gemeinsame Projekt von Gemeinde und Jugendwerkstatt Hönow schreitet bei der Sanierung des alten Eisenbahnerhauses gut voran. Die Dachsicherung und -sanierung ist abgeschlossen. Jetzt geht es an den Innenausbau. Nicht nur die Ideen der Jugendlichen fließen in dieses Projekt ein. Die künftigen Nutzer packen selbst tatkräftig mit an.

Auch am BER von Neuenhagen – unserer Sporthalle in Bollensdorf – ist endlich Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Wir haben die Verzögerungen und diversen Hindernisse nun größtenteils überwunden. In jedem Fall werden sich die Bedingungen für die Sportvereine in den nächsten 12 bis 18 Monaten dramatisch verbessern. Denn wir werden in diesem Zeitraum die Kapazitäten unserer Sportstätten verdoppeln.

Das Interesse an der Ortsentwicklung ist wichtig. Beim Nachdenken darüber muss man sich immer vergegenwärtigen, wo wir herkommen und was uns ausmacht. Neuenhagen ist eine auf dem Reißbrett im Stile der Gartenstadtbewegung entworfene Gemeinde mit großzügigen Alleen und privaten Gärten. Die alten Großpflasteralleen mit den Jahrhunderte alten Linden im Zentrum rund um die Thälmannstraße, aber auch andernorts wie in der Dahlwitzer oder der Platanenallee, geben Neuenhagen besonderes Flair. Die aktuell anlaufende Sanierung der Gartenstraße mit geschnittenem Granitpflaster wird den Charakter erhalten und dabei den Lärm reduzieren und Radfahrern einen ebenen Belag bieten.

Ich plädiere für Veränderungsfreude, statt Veränderungsfrust. Wir sollten unsere Gartenstadt gemeinsam, aber ambitioniert weiterentwickeln. Als Gartenstadt erst in den letzten 120 Jahren besiedelt, fehlt Neuenhagen ein historisches Zentrum mit einer Konzentration an Angeboten. Das Ortszentrum rund um den S-Bahnhof müssen wir stärken und weiterentwickeln, um attraktiv zu bleiben. Ein wichtiger Baustein wird hierbei das Grundstück von Blumen-Liebe sein, welches die Gemeinde nun erworben hat.

Zudem wollen wir den Bahnhof selbst komplett neu gestalten. Dabei hilft uns sehr, dass unsere Planung einer bewachten Fahrradaufbewahrung, neudeutsch Radstation, als Schlüsselprojekt der Staatskanzlei im Rahmen der Förderung regionaler Wachstumsschwerpunkte besonders im Fokus steht.

Wachstum hat auch immer Grenzen, etwa wenn die Infrastruktur nicht mehr mithalten kann. Hierauf müssen wir in Zukunft noch stärker achten.

Auch wenn es manche anders darstellen. In Neuenhagen läuft Vieles gut, es geht voran. Entspannen Sie sich und genießen Sie den Sommer. Schöne Ferien!

Ihr Bürgermeister

Ansgar Scharnke