Zwischenbilanz der Lebensmittelretter


Die Bilanz der Lebensmittelretter ist beeindruckend. Bis zum 30. Juni 2023 wurden 60.500 Kilogramm Lebensmittel bei 3.200 Einsätzen gerettet. Das sind nur die offiziellen Rettungen die hiereingetragen werden durch laufende Betriebe. Darüber hinaus gibt es aber spezielle Notfälle, wie ausgefallene Kühltruhen. In derartigen Situationen müssen die Lebensmittelretter schnell sein und können aus Zeitgründen keine Eintragungen vornehmen. Bei den Rettungseinsätzen kommt es immer wieder zu kuriosen Abholungen, berichten die Foodsaver. So wurden 1.000 gefrorene Gänse mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum (MDH) bis zum nächsten Weihnachtsfest im Jahr 2024 gereicht. Jedoch waren für das Unternehmen die Lagerkosten zu hoch, so dass die Tiere hätten weggeschmissen werden sollen. Eine beachtliche Zahl von 7.680 Pfannkuchen wurde tiefgekühlt gerettet und fand Abnehmer, obwohl das MHD nur zwei Tage verstrichen war. Darüber hinaus konnten 600 Kilogramm Frischhefe und 9.000 Eier nach der Rettung verteilt werden. Auch 100 nicht abgelaufene Eimer Molkereiprodukte mit Sahne, Quark, Joghurt, Schmand und Milch mussten durch das Engagement der Foodsharing-Gruppe Neuenhagen Hoppegarten nicht weggeschmissen werden. In diesem Fall war der Kühlwagen für fünf Stunden auf Frost eingestellt, wodurch nur die äußeren Eimer angefroren waren. Erstaunen riefen bei den Rettern auch 240 Gläser bester Suppe in Bioqualität hervor. Die Behälter hatten durch einen Produktionsfehler ein falsches Etikett geklebt bekommen. Eine Entsorgung der noch zwei Jahre haltbaren Suppen konnte vermieden werden. In Erinnerung blieben auch drei Kühltruhenausfälle in verschiedenen Supermärkten, wobei die Rettung sehr schnell gehen musste. 

Wie die Lebensmittelretter der Gemeinde weiter mitteilten gab es 2022 insgesamt 1.123 Abholungen. In laufenden Jahr wurden bislang schon 1.150 Einsätze registriert, also schon 23 Abholungen mehr zur Jahreshälfte, als im kompletten Jahr 2022. Foodsaverin Andrea Brackertz rechnet vor: „Ich habe unsere 60.000 Kilogramm mal in LKW umgerechnet. Ein 26 Tonner LKW darf 12 Tonnen Zuladung aufnehmen. Das wären 5 LKW an geretteten Lebensmitteln.“ Sie räumt ein, dass dieser Vergleich nicht ganz korrekt ist, da nicht das Volumen berücksichtigt wird, was einleuchtet, wenn 10 Kilogramm Zucker mit 10 Kilogramm Chips verglichen werden.