Sehenswertes
Rathaus mit Wasserturm
Das im Osten Deutschlands einzigartige Bauwerk in seiner Kombination aus Verwaltungssitz und Wasserturm wurde in den Jahren 1925/26 erbaut. Architekt war Baurat Wilhelm Wagner aus Berlin, der das knapp 42 Meter hohe Gebäude in expressionistischer Klinkerfassade errichten ließ. Neben Büros und Dienstwohnungen beherbergte es in seinem Turm einen 1000 m3 fassenden Wassertank, der die Wasserversorgung im Ort stabilisierte. Seit Anfang der 1990er Jahre ist der Wasserbehälter jedoch leer, moderne Pumpwerke haben ihn abgelöst.
Beeindruckend ist der im Bauhausstil errichtete Max-Thormann-Saal mit seiner farbigen Gestaltung und den handbemalten Fenstern. Lohnenswert ist außerdem der Aufstieg zu der in 40 Meter Höhe gelegenen Aussichtsterrasse des Rathauses, denn von hier oben bietet sich den Besuchern ein weiter Blick in die Region und bis ins Zentrum Berlins. Im Jahre 2011 erhielt das Rathaus einen modernen Anbau.
Eine umfangreiche Beschreibung zur Geschichte des Rathauses finden Sie hier.
Am Rathaus 1, 15366 Neuenhagen bei Berlin
Kontakt: Termine für Rathausführungen können unter (03342) 245-150 vereinbart werden. Führungen kosten 3 € pro Person.
Fallada-Haus Neuenhagen
In Neuenhagen schrieb der Autor Hans Fallada (mit bürgerlichem Namen Rudolf Ditzen) seinen Weltbestseller "Kleiner Mann - was nun?". Mit seiner Familie lebte er von 1930 bis 1932 in einem kleinen Reihenhaus im damaligen Grünen Winkel (heute Falladaring 10). Die Gemeinde hat im einstigen Wohnhaus der Ditzens eine Fallada-Erinnerungsstätte eingerichtet. Im nur 54 Quadratmeter umfassenden Wohnhaus wird das Leben der Familie in seiner Neuenhagener Zeit ebenso dargestellt wie das Wirken des Schriftstellers insgesamt. Das Fallada-Haus kann nach Voranmeldung besichtigt werden.
Falladaring 10, 15366 Neuenhagen bei Berlin
Kontakt: Termine für eine Besichtigung des Fallada-Hauses Neuenhagen können über die Anna-Ditzen-Bibliothek, Tel.: (03342) 80435, oder die Gemeindeverwaltung, Tel. (03342) 245-150, vereinbart werden. Der Eintritt kostet 3 € pro Person.
Alte Dorfschule (heute: Freizeithaus ARCHE)
Der rote Backsteinbau im historischen Dorfkern von Neuenhagen an der Carl-Schmäcke-Straße wurde 1879 erbaut und sowohl 1885 als auch 1907 erweitert. Mehr als 100 Jahre lang diente er als Dorfschule, zuerst als Volksschule, in der Nachkriegszeit als Berufsschule und später als Haus II der Goethe-Oberschule. Nach der Wende stand das Haus mehrere Jahre leer, bevor es der Internationale Bund übernahm, sanierte und als multikulturelles Zentrum "ARCHE" wiedereröffnete. Heute ist das Haus eine Begegnungsstätte für Jung und Alt mit Kursangeboten, einem eigenen Café ("Karzer") und zahlreichen Kleinkunstangeboten. Im Sommer finden auf dem Hof die Sommerwind-Openair-Konzerte mit namhaften Künstlern in familiärer Atmosphäre statt. Beliebt sind außerdem das Maifest am 1. Mai auf dem ARCHE-Hof und der kunsthandwerkliche Weihnachtsmarkt am ersten Adventswochenende rund um den historischen Dorfanger.
Carl-Schmäcke-Str. 33, 15366 Neuenhagen bei Berlin
Kontakt: (03342) 21584, www.arche-neuenhagen.de.
Dorfkirche Neuenhagen (Neuenhagen-Nord)
Das älteste Gebäude der Gemeinde stammt aus dem 13. Jahrhundert und steht auf dem einstigen Dorfanger von Neuenhagen. Die massiven Mauern der Feldsteinkirche und die schmalen Fenster im Ostgiebel weisen darauf hin, dass das Gotteshaus einst den Bewohnern Neuenhagens auch als Zufluchtstätte diente. Später erfolgten verschiedene An- und Umbauten an der Kirche, bevor sie Ende des 19. Jahrhunderts ihr heutiges Erscheinungsbild erhielt. Wertvoll ist die Ave-Maria-Glocke aus dem 14. Jahrhundert, die zu den ältesten Glocken in der Mark Brandenburg zählt. Seit einer Spendenaktion im Jahre 2005 hängen die zwei kleineren Schwesternglocken, die vormals zu Kriegszwecken eingeschmolzen worden waren, wieder neben ihr im Glockenturm.
Carl-Schmäcke-Str. 13
Kontakt: Kirchenbüro 03342 80349, www.vknd.de
Dorfkirche Bollensdorf (Neuenhagen-Süd) mit Geschichtskabinett
Die Ursprünge der im Ortsteil Bollensdorf gelegenen Dorfkirche reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück. Allerdings ist aus dieser Zeit nichts erhalten geblieben. Der heute vorhandene einschiffige neugotische Bau mit fünfeckiger Apsis entstand ab 1856. Beauftragt hatte die Arbeiten der Berliner Kaufmann Karl Eduard Kelch, der das Rittergut und Kirchenpatronat führte. Von Interesse sind die zwei hölzernen Kanzelbrüstungsfelder mit Widmungen für Mitglieder der Familie von Görtzke aus dem Jahre 1621 und ein Abendsmahlkelch aus 1651 sowie die Taufschale, die 1651 von Dorothea H. von Görtzke gestiftet worden ist.
Im einstigen Kelch-Mausoleum gleich neben der Kirche befindet sich das Geschichtskabinett, das über die Historie von Bollensdodrf Auskunft gibt. Dieses ist jeden Donnerstag von 10 bis 12 Uhr geöffnet.
Dorfstraße 9
Kontakt: Kirchenbüro 03342 80349, Geschichtskabinett: 03342 259730 (mit Anrufbeantworter), www.vknd.de
1. Glocken- und Turmuhrenausstellung Berlin-Brandenburg
In der Glocken- und Turmuhrenausstellung der Firma Bittner erhalten Sie Informationen zur Bedeutung und Geschichte historischer Turmuhren sowie anderer zeitgeschichtlicher Exponate der Glockentürme. Die Sammlung besteht aus alten Exponaten aus dem 17. - 20. Jahrhundert. Sie wird ständig erweitert. Hauptaugenmerk der Ausstellung sind Funktionsweise und Mechanik der Turmuhren und Glocken. Eine technische Meisterleistung - faszinierend damals wie heute. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Rosa-Luxemburg-Damm 1 (auf dem Gewerbehof), 15366 Neuenhagen bei Berlin
Kontakt: Termine zur Besichtigung unter: 0172-7224386, http://www.glocken-bittner.de/ausstellung.html
Schumann-Villa (heute: Haus der Begegnungen und des Lernens)
Die Villa wurde im Jahre 1900 von George Leopold Dotti, dem damaligen Amtsvorsteher Neuenhagens, als Wohn- und Amtshaus errichtet. In die Gestaltung des Gebäudes und des umgebenden Parks brachte sich Dotti mit seinen Ideen tatkräftig ein. Dottis Tochter Johanna verlebte hier unbeschwerte Kindheitstage. Später, verheiratet mit dem Diplomaten Wilhelm Solf, spielte sie mit ihrem "Solfkreis" in Berlin im Widerstandskampf gegen das Nazi-Regime eine wichtige Rolle. Eine Bronzetafel am Gebäude erinnert heute an Johanna Solf.
Das gesamte Anwesen kam nach dem 1. Weltkrieg in den Besitz des Berliner Zirkusdirektors Albert Schumann, nach dem die Villa im Volksmund noch immer benannt ist. 1941 erwarb es der tschechische Schuhkonzert Bata. Nach dem 2. Weltkrieg nutzte die Gemeinde das Areal, u. a. als Kindergarten und Schule. Heute dient die Villa als "Haus der Begegnungen uns des Lernens" der Betreuung der Hortkinder der Goethe-Schule. Die einstige Remise des Anwesens wird heute als "Haus der Senioren" genutzt.
Rüdesheimer Straße 1
Kontakt: (03342) 245-870, www.haus-der-begegnungen-und-des-lernens.de