Denkmal auf dem Platz der Republik

Beschreibung

Der heutige Platz der Republik trug anfangs den Namen Wolterplatz. Am 18. August 1913 wurde er nach Kaiser Wilhelm zum Wilhelmplatz umbenannt. In der Nazizeit war er als Platz der SA bekannt und seit 1948 trägt er seine heutige Bezeichnung.
Das Denkmal auf dem Platz stammt aus dem Jahre 1924. Am Karfreitag, den 18. April 1924, wurde der Grundstein für das Denkmal auf dem Wilhelmplatz gelegt und eine Urkunde eingemauert, die Auskunft gibt über die Beweggründe der Gemeinde zur Errichtung dieses Denkmals und über die mit ihm Geehrten. Der erste Weltkrieg von 1914 bis 1918 fügte der Gemeinde Neuenhagen schlimme Wunden zu, 108 ihrer Einwohner mussten ihr Leben auf dem Schlachtfeld lassen. Ihnen und ihren Familien eine Erinnerungsstätte zu geben und der Nachwelt die Folgen von solchen Kriegen immer wieder vor Augen zu führen, war das Anliegen der Gemeinde Neuenhagen mit ihrem damaligen Gemeindevorsteher Max Thormann. Am Schluss der Urkunde, in der alle 108 Gefallenen namentlich aufgeführt sind, wird daran erinnert, dass
„nach der Verwüstung durch die Hussiten 1432, nach der Feuersbrunst von 1521, die alle Häuser in Asche legte, nach den Drangsalen des Dreißigjährigen Krieges, den Plünderungen durch die Russen 1760, der französischen Invasion 1806/08 (hat) kein Ereignis unseren Ort so hart mitgenommen wie der Weltkrieg. Tote, Verwundete und Krüppel haben wir zu beklagen; wir haben gehungert und unsere Kinder leiden sehen, haben Brot, Fleisch, Fett und andere Lebensmittel auf Karten zugeteilt erhalten, haben nach dem Kriege viele Arbeitslose unterstützen müssen und sind durch die Entwertung des Papiergeldes arm geworden. Möge nachfolgenden Geschlechtern ein besseres Geschick beschieden sein."
Die Namen aller Gefallenen sind auf den drei Tafeln des aus Rüdersdorfer Kalkstein gefertigten Denkmals namentlich aufgeführt.
Viele Jahre fristete das Denkmal ein eher tristes Dasein. Die Namen der Opfer waren mit weißer Farbe überstrichen worden. Erst im Jahre 2010 ließ die Gemeinde Neuenhagen bei Berlin das 7 Meter hohe und 15 Meter breite Denkmal komplett sanieren. Eigens dafür wurden Steine aus dem Rüdersdorfer Museumspark herangeschafft, die zu den alten Steinen passten. Drei neue Granittafeln mit den Namen aller Gefallenen wurden angebracht und mit Acrylplatten verkleidet, die als Graffitischutz dienen.