Dotti-Schloss

Beschreibung

George Leopold Dotti, ein italienisch-stämmiger Kaufmann und Lederwarenfabrikant aus Berlin, erwarb 1885 für 570 000 Mark das Gut in Neuenhagen und ließ hier sein Herrenhaus mit repräsentativer Auffahrt, Freitreppe, Fachwerkgiebeln sowie einem rundbogigen Hauptportal errichten. An der Gestaltung des Gutsparks wirkte Dotti selbst mit und ließ einen künstlichen Berg aufschütten, von dem eine künstliche Quelle in einen Wassergraben sprudelte und sich in einen Parkteich ergoss. Die lindenbesetzte Hauptallee des Parks ist noch heute zu erkennen. Dotti wurde wie viele märkische Gutsbesitzer zu dieser Zeit zum Amtsvorsteher von Neuenhagen. Bereits 1898 verkaufte er sein Herrenhaus an den Union-Klub (Eigentümer der Galopprennbahn Hoppegarten) und schuf sich an der Königsallee (heute Hauptstraße) ein neues Domizil.
Später spielte das Dotti-Schloss im Besitz des Union-Klubs während des Kapp-Putsches gegen die Weimarer Republik 1920 eine unrühmliche Rolle als geheimes Waffenlager der putschenden Freikorps-Anhänger. In der Nazizeit eigneten sich Führungskräfte der NSDAP das Schloss an und wandelten es in ein Gauschulungsheim um. Nach dem Krieg wurde der Union-Klub durch die Bodenreform enteignet. Das Schloss wurde nach etlichen Umbauten 1948 als Krankenhaus eingerichtet, später als Chirurgische Abteilung des Kreiskrankenhauses. Hier wirkten u. a. die Neuenhagener Ärzte Dr. Franz Bunne und MR Dr. Achim Krause als Leiter. 1994 wurde das Krankenhaus Neuenhagen geschlossen. Das Dotti-Schloss und der umgebende Park sind heute in Privatbesitz.